Ruhiges Distanzlernen in der Schule

© Die Glocke | Ausgabe: Rheda-Wiedenbrück | Herzebrock-Clarholz (afri) :

„Seit Montag können Schüler aller Jahrgangsstufen, die Schwierigkeiten beim Homeschooling haben, den Distanzunterricht in der Schule absolvieren. Auch an der Von-Zumbusch- Gesamtschule in Herzebrock besteht dieses Angebot seit Anfang der Woche.“ Christian Abendroth, stellvertretener Rektor der weiterführenden Schule erklärt, wie es läuft. Grundsätzlich funktioniert das System wie daheim, sagt Abendroth.

Lehrer stellen das Material

Die Fach- und Klassenlehrer stellen ihren Schülern Material zur Verfügung, das von den Jungen und Mädchen abgearbeitet wird. Bei vielen Kindern und Jugendlichen hat das von zu Hause aus auf Anhieb gut geklappt. Es gibt aber auch Ausnahmen. Sie kommen ab sofort für den Distanzunterricht in die Herzebrocker Gesamtschule.

Niemand soll Anschluss verlieren

Dabei geht es vor allem darum, dass niemand den Anschluss verliert. „Die Lehrer haben die Schüler angesprochen, die schlecht erreichbar waren, die Probleme mit dem Unterrichtsstoff oder der technischen Ausstattung hatten“, erklärt der stellvertretende Schulleiter die Auswahlkriterien dafür, wer kommen darf und wer nicht. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Eltern beziehungsweise volljährige Schüler können selbst entscheiden, ob sie das Angebot annehmen. Angesprochen worden seien in der Von-Zumbusch-Schule bislang ausschließlich Schüler der fünften bis achten Klassen. „Bei den Älteren besteht bisher kein Bedarf. Sie sind wesentlich selbstständiger als die Jüngeren“, so Abendroth.

Maximal sechs Schüler

Aktuell gibt es an der Von-Zumbusch-Gesamtschule fünf Gruppen mit jeweils maximal sechs Schülern, die in einem Raum zusammen lernen. Pro Gruppe führt eine Lehrkraft Aufsicht, die bei Rückfragen zum Unterrichtsstoff zur Verfügung steht. Auch die Teilnahme an Videokonferenzen, die zum Beispiel zum Einsatz kommen, wenn die Fachlehrer etwas erklären wollen, ist möglich.

Konferenz mit Headset

Damit sich davon kein anderer im Raum gestört fühlt – schließlich haben nicht alle Gruppenmitglieder den gleichen Stundenplan –, werden Headsets aufgesetzt. Die technische Ausstattung gibt es von der Schule. Die dort zur Verfügung stehenden iPad-Koffer werden genutzt. Los geht der Unterricht morgens um 8 Uhr. Zwischen 12.30 und 13 Uhr packen die Schüler ihre Bücher wieder zusammen und gehen heim. „Nachmittagsunterricht gibt es derzeit nicht“, sagt Abendroth. Und wie finden die Schüler das Angebot? Die sind froh, dass sie wieder in die Schule gehen können. Nicht nur die technischen Voraussetzung sind dort besser als daheim, finden sie.

Es gibt Hilfe

„Man bekommt auch Hilfe“, sagt der zehnjährige Ehsan. Seine Schulkameradin Laoreta (11) fügt hinzu: „Man ist viel konzentrierter und wird nicht von den Geschwistern gestört.“ Das sehen Danny (12) und Alina (10) ähnlich. „Man kann zwar nicht ausschlafen, aber dafür kann man hier nachfragen“, sagt die Zehnjährige. Ihre Eltern stammen aus Russland und verstehen manche Fragestellungen auf Deutsch nicht so gut, erklärt sie.

Teilnehmerzahl gering

Die Zahl der Schüler, die für den Distanzunterricht in die Schule kommen, ist vergleichsweise gering. Nur denjenigen, bei denen wirklich Bedarf besteht, ist das gestattet. Ansonsten würde die Gesamtschule auch vor enormen organisatorischen Problemen stehen, sagt Abendroth. Denn: Die Größe der Gruppen sowie die Räume, in denen Distanzunterricht stattfinden kann, sind begrenzt. „Wir haben längst noch nicht überall W-Lan. Der Ausbau braucht seine Zeit“, sagt Abendroth. Außerdem wird für jede Gruppe ein Lehrer benötigt, der Aufsicht führt. Eine Aufgabe, die die Fach- und Klassenlehrer nur dann übernehmen können, wenn sie nicht gerade Online-Unterricht erteilen.

Stundenplan beibehalten

Obwohl das zweite Schulhalbjahr bereits begonnen hat, hat sich die Gesamtschule zudem dazu entschieden, den Stundenplan vom ersten Halbjahr vorerst beizubehalten. „Zumindest noch diese und nächste Woche“, sagt Abendroth. Denn bis dahin werde es definitiv keinen Präsenzunterricht geben. Wie es ab dem 15. Februar weitergeht, steht indes noch nicht fest. Was aber klar ist, ist dass die Herzebrocker Gesamtschule die beweglichen Ferientage um Karneval, also am 12. und 15. Februar, nicht in Anspruch nehmen wird. Das sei mehrheitlich vom Kollegium beschlossen worden, so Abendroth. An beiden Tagen soll Unterricht stattfinden. Das Schulministerium hatte es allen Schulen in NRW freigestellt, ob sie die beiden Tage als bewegliche Ferientage beibehalten wollen. Die drei Grundschulen in der Gemeinde haben sich darauf verständigt, dass an dem Freitag nach Weiberfastnacht und an Rosenmontag wie gehabt kein Unterricht stattfindet.

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