Im Februar war es wieder soweit: Theater in der Von-Zumbusch-Gesamtschule! Dieses Jahr durfte sich neben dem Jahrgang 7 auch der 6. Jahrgang über eine kreative Auseinandersetzung mit alltäglichen, mitunter belastenden Themen freuen.
In der ersten Aufführung des Wandertheaters Weimarer Kulturexpress „Online“ wurde den Siebtklässler:innen gezeigt, wie sich der Konsum von digitalen Medien sehr problematisch zuspitzen kann. Dabei wurden unter anderem Aspekte wie Cybergrooming, das Recht am eigenen Bild, In-App-Käufe und Online-Spielsucht thematisiert. Die beiden Darstellerinnen Emily, 21 Jahre und Nadine, 29 Jahre, schlüpften in unterschiedliche Rollen, um darzustellen, wie das Leben sich verändert und Probleme verstärken, je mehr Zeit an Handy, Laptop, Konsole oder anderen digitalen Medien verbracht wird. Nachdem am Ende die Schüler:innen Fragen loswerden konnten („Wie lange habt ihr gebraucht das Stück zu üben? Wie kamt ihr auf die Idee? Gibt es die Computerspiele wirklich?“), stellten auch Emily und Nadine den Jugendlichen Fragen, welche mit Handzeichen beantwortet werden konnten: Wie viele Stunden bist Du täglich online? In wie vielen sozialen Netzwerken bist Du angemeldet? Wie viel Geld gibst Du für In-Game-Käufe aus? Tatsächlich hat sich eine Person auch bei 1000€ gemeldet und dann wurde gemeinsam überlegt, wie viele Stunden Arbeit bei einem Mindestlohn von ca. 13€ das bedeutet (Ca. 77 Stunden). Die Jugendlichen wurden informiert, dass diese Art von Spielen extra so aufgebaut sind, um Ausgaben während des Spiels zu provozieren. Außerdem wurde darüber gesprochen, dass die körperlichen Auswirkungen umso gravierender werden, je länger die Zeit am Bildschirm ist: Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schlafprobleme, innere Unruhe, Konzentrationsstörungen und schlechteres Sehvermögen sind einige der möglichen Folgen.
Bei der anschließenden Reflexion mit den Klassenleitungen berichteten diese von großem Redebedarf und intensiven Gesprächen.
Das Stück „Mobbing“ für Jahrgang 6 begann interaktiv: Eine Darstellerin geht durch die Stuhlreihen und bezieht das Publikum ein. Die Stimmung ist direkt aufgelöst und es wird gelacht. Auch wenn die Geschichte der fiktiven Person in dem Stück nicht ganz die Lebensrealität der jungen Schüler:innen trifft, verdeutlichen die unterschiedlichen Szenen, wie sich das Mobbing entwickelt und wie allein und isoliert eine gemobbte Person schnell dastehen kann. Dabei hilft, dass die betroffene Protagonistin immer wieder ihre Gedanken zum Publikum spricht und dadurch die Empfindungen leichter nachvollzogen werden können. Am Ende werden auch hier Fragen besprochen und Inhaltliches geklärt: Was unterscheidet eigentlich Ärgern und Mobbing? Was hätte die betroffene Person tun können, um nicht so ausgeliefert zu sein? Welche Rechte wurden gebrochen (z.B. Recht am eigenen Bild)? Und was motiviert eine Person, einen anderen Menschen zu mobben? Angeregt von diesen Eindrücken und Impulsen beschäftigte sich auch der Jahrgang 6 im Nachgang mit ihren Klassenlehrer:innen intensiver mit dem Thema Mobbing.
Die Organisation und die Finanzierung der Veranstaltung erfolgte von der Schulsozialarbeit.
Bei Unterstützungsbedarf finden sich hilfreiche Tipps zum Umgang mit Medien auf den folgenden Seiten:
Mediensprechstunde – Caritasverband für den Kreis Gütersloh: www.caritas-guetersloh.de/sucht-praevention-migration/sucht-und-drogenhilfe/mediensprechstunde
Infoportal Mediennutzung und Medienkompetenz: www.ins-netz-gehen.de
Meldestellen und Hilfsangebote: www.klicksafe.de
Hier gibt es Unterstützung in anderen Krisen:
Telefonseelsorge: www.telefonseelsorge.de/ Telefon: 0800 11 10 111 oder 0800 11 10 222
Nummer gegen Kummer: Mo – Fr von 15 bis 19 Uhr (kostenlos), Telefon: 0800 11 10 333
Krisenchat: www.krisenchat.de 24/ Chat-Angebot
E-Mail-Beratung für Jugendliche: www.u25-deutschland.de
Onlineberatung der Caritas: www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/kinder-jugendliche